2. Dezember 2020

Maßnahmen während des 1. Lockdowns

Jugenddienst während Corona? Geht das? Und wie!

Als am 13. März 2020 die Verfügung des Präsidenten kam, dass bis zum 19.04.2020 jegliche Jugend und Ausbildungsdienste aufgrund der CoronaPandemie aussetzen müssten, galt es, schnellstmöglich eine Alternative zu finden. Da wir im normalen Regelbetrieb jeden Samstag mit allen 40 Junghelfen Ausbildung halten, war diese Zeitspanne sowohl für die Jugendlichen als auch für uns Betreuer sehr ungewöhnlich. Um schnell eine Lösung zu finden haben wir uns mittels Videokonferenzen digital getroffen und ein “virtuelles Ausbildungsprogramm” ausgearbeitet, um den Junghelfen auch in dieser ungewöhnlichen Zeit die Möglichkeit zu gewährleisten, mit der Ausbildung weiter zu machen. Es wurden verschiedenste OnlineAktivitäten erstellt, wie zum Beispiel Memorys zu verschiedenen Lerninhalten, Rätseln oder Fragen zum Leistungsabzeichen. Dies sollte den Kids Spaß bereiten und Abwechslung in den neuen, beschwerlichen Alltag bringen. Im Laufe der Zeit haben wir immer mehr verschiedene Aufgaben entwickelt, um möglichst jeden Themenbereich abzudecken und den Junghelfern eine Freude zu bereiten. 

Um allerdings die “Jugendstunden” etwas aktiver und abwechslungsreicher zu gestalten, haben wir zusätzlich zu den OnlineAktivitäten noch kleine Aufgaben gestellt, die von den Jugendlichen ganz einfach von zu Hause gelöst werden konnte. Diese bestand aus verschiedenen kleinen Szenarien in Form von Texten, wie z.B. das Auffinden einer bewusstlosen Person. Die Aufgabe der Junghelfer war es dann, diese Situation nach ihrem Wissensstand zu lösen und uns im Anschluss ein Bild oder ein kleines Erklärvideo zu zuschicken. Natürlich basierte dies alles auf freiwilliger Basis, dennoch bekamen wir erfreulicherweise viele tolle Bilder von Junghelfer zugeschickt, die mit ihren Eltern oder Geschwister geübt haben. 

Mitte April überlegten wir uns, dass auch wir von der THW-Jugend Montabaur eine Collage mit einzelnen Wörtern erstellen wollen, welche dann eine Message ergeben. Dazu hatten 12 Junghelfer die Möglichkeit, einen Begriff auf einem Blatt Papier kreativ zu gestalten und damit ein Foto zu machen. Aus diesen Fotos erstellten wir dann eine Collage, wodurch ein toller, motivierender Beitrag auf unserer Instagram-Seite entstand. 

Da wir der Ansicht waren, dass die Junghelfer ein kleines Stück THW auch bei sich zuhause benötigten, überlegten wir uns, Corona Überraschungspakete zu packen. Dieses bestanden aus einer Mappe mit verschiedenen theoretischen Aufgaben, einer Arbeitsleine, welche natürlich nur ausgeliehen war und bei Wiederaufnahme des Jugenddienstes von den Betreuern wieder eingesammelt wurdeErste Hilfe Material und vieles mehr. Ebenso haben die Junghelfer alle eines ihrer THW T-Shirts aus ihrem Spind bekommen, um zu Hause ein kleines Stück mehr THWFeeling zu bekommen. Es stand ihnen auch hier jeder Zeit offen, Bilder von ihren kleinen Übungsstunden zu machen, und uns diese dann zu zuschicken.  

Auch die Öffentlichkeit haben wir immer wieder auf dem Laufenden gehalten und gezeigt, dass wir auch trotz der schweren Umstände unsere Junghelfer nicht vergessen, indem wir Beiträge auf unserer Instagram Seite hochgeladen haben. 

“Immer wieder Abwechselung für die Junghelfer!”, das war das Ziel von uns Betreuer. Also versuchten wir, auch Themenbereiche, welche nicht so leicht in Onlinespiele umzusetzen waren, in einer anderen Form auszubilden. Bei dem Thema Funken sollten die Jugendlichen uns ein Video zukommen lassen, wo sie die Möglichkeit hatten, ihre kreative Nachricht in Form eines Funkspruches der Jugendgruppe mitzuteilen. 

Immer wieder haben wir uns in Form von Videokonferenzen zusammengesetzt und überlegt, was wir den Jugendlichen weiterhin bieten können. Schließlich kam uns die Idee, dass die Kinder sich bereits in Form von Bildern und Videos bei uns gemeldet haben, wir jedoch immer nur Textnachrichten schrieben. Also nahmen auch wir uns die Zeit, jeder suchte sich einen passenden Ort, egal ob im Garten, im eigenen Zimmer oder am Wald, und wir meldeten uns ebenfalls in Form einer Videonachricht bei den Kindern. 

Zu all dem gab es immer samstags mittags zur regulären Jugenddienstzeit eine Textnachricht mit Aufgabe an alle Junghelfer. Dies war mal eine Aufgabe zum Thema Erste Hilfe, Verkehrsabsicherung und vieles mehr.  

Parallel zu all dem arbeiteten wir Betreuer bereits schon seit geraumer Zeit an einem Konzept, wie wir bei Wiederaufnahme des Dienstes trotz der großen Anzahl an Jugendlichen wieder starten können. Als wir dann endlich Anfang Juni grünes Licht bekamen, war sowohl bei uns, als auch bei den Jugendlichen die Freude riesig groß und es war wunderschön am 08. Juni 2020 nach knapp drei Monaten endlich wieder mit dem Jugenddienst zu starten. Auch wenn dies alles in einer anderen Form als der uns bekannte Regelbetrieb stattfindet, sind wir froh über jede Jugendstunde die wir durchführen können.